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Sharaka, der Holocaust und der Wandel in der arabischen Welt

Nur wenige Tage ist der Internationale Holocaust-Gedenktag her. Während in Deutschland dieselben Rituale und Textbausteine in Reden verarbeitet werden und ihre Wirkung vor dem Hintergrund des steigenden Antisemitismus offenbar mehr der Selbstentlastung denn der Prävention dient, vollzieht sich in Teilen der arabischen Welt ein tiefgreifender Wandel.


Der Holocaust, die Vernichtung des europäischen Judentums und sechs Millionen seiner Angehörigen, war bisher in den Augen der arabischen Welt ein Bestandteil der angeblichen jüdischen Weltverschwörung. So habe der Zionismus in der Inszenierung des Holocaust seine finale Rechtfertigung angestrebt. Dass dies völliger Unfug ist, steht außer Frage. Diese Ansicht ist ein Mosaikstein, der sich nahtlos einfügt in den generellen Antisemitismus in der arabischen Welt, den die Islamwissenschaftlerin Carmen Matussek in Ihrem Buch



herausarbeitet. Natürlich gibt es noch mehr Literatur zu diesem Thema, beispielsweise vom Hamburger Soziologen Matthias Küntzel.


Nun kann es nicht verwundern, dass der politische Versöhnungsprozess im Rahmen der sogenannten Abraham Accords, also die Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und einer ganzen Reihe arabischer Länder, auch eine neue Ära einläutet in der Würdigung des Holocaust durch die arabische Welt.


Die Organisation Sharaka fördert die gesellschaftlichen Beziehungen zwischen den Gesellschaften Israels und den arabischen Golf-Staaten. In diesem Jahr organisierte Sharak eine virtuelle, aber unter allen Gesichtspunkten historische Gedenkveranstaltung. Mehr als 200 Teilnehmende aus arabischen Staaten hörten den Zeitzeugenbericht einer Auschwitz-Überlebenden und wurden so zum ersten Mal damit konfrontiert.


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