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27. Januar Holocaust Gedenktag



Am Anfang des Holocaust stand nicht der Holocaust, sondern Propaganda.

Millionen von Artikeln, Reden und Büchern wie „Mein Kampf“ verbreiteten

hetzerische Informationen. Trillionen von Bits und Bytes drangen in die

Köpfe, wurden zur Gewissheit, dann zur Überzeugung und schließlich zu

tödlichem Hass. Unsere Körper sind wasserdicht, aber nicht informationsdicht.


Information transformiert sich. Vom gesprochenen oder geschriebenen Wort

zum Gefühl. Bis hin zur unkontrollierbaren Emotion.


Wer die Klaviatur der Verleumdungs-Information beherrscht, kann bei Massen

gefährliche Akkordresonanzen auslösen und bei Einzeltätern tödliche Aktionen.


Gedacht werden muss am 27. Januar auch den Informations-Mechanismen,

die den Holocaust konsensfähig machten. Vom Gedenken zum Nachdenken und

weiter zum Hinsehen sind es nur wenige, wichtige Schritte. Der entscheidende

ist aber die Reaktion. Auf ein gehässig gestaltetes Spiegel-Cover, auf einen

moralisierend geheuchelten Artikel der Aleida Assmann, auf theologisch

verbrämten Antisemitismus eines Achille Mbembe oder auf das Schweigen

der Staatsanwaltschaft bei evidenter Volksverhetzung.


Demokratie und Information bedingen sich. Toxische Information vergiftet

die Demokratie. Nicht an einem Tag, aber schleichend.


Gedenken ist gut, Nachdenken ist besser, Hassinformationen zu bekämpfen

ist für die Demokratie unverzichtbar.


Leo Sucharewicz

Demokratie und Information e.V.


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